Internationaler Frauentag 2023
Heute ist der 08. März und damit der Internationale feministische Kampftag oder Internationale Frauentag - hier einige unserer Gedanken, wie dieser Tag mit Daten und digitaler Bildung zusammenhängt.
2023-03-08 | Zoé, Verena, Roven & Camille

Internationaler feministischer Kampftag
Heute ist der 08. März und damit der Internationale feministische Kampftag oder Internationale Frauentag - seit 1911 wird jedes Jahr an diesem Tag auf Frauenrechte, Gleichstellung aller Geschlechter und Vernetzung der vom Patriarchat unterdrückten Gruppen aufmerksam gemacht. In Deutschland ist der Internationale Frauentag in zwei Bundesländern gesetzlicher Feiertag: Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Hier einige Gedanken, wie dieser Tag mit Daten und digitaler Bildung zusammenhängt.
Das Gender Data Gap
Neben Gender Pay Gap, Gender Pension Gap, Gender Lifetime Earnings Gap, Gender Care Cap und weiteren Gender Gaps gibt es noch das Gender DATA Gap. Wie der Name andeutet, geht es dabei um die geschlechterbezogene Datenlücke - Daten über die verschiedenen Faktoren, die sich auf Frauen und Mädchen auswirken, fehlen weitgehend. Der Frauenanteil in herzbezogenen Studien liegt gerade einmal bei 24 Prozent - mit der Folge, dass die Symptome eines Herzinfarktes bei Frauen als atypisch gelten und häufig nicht oder zu spät erkannt werden. Ein Problem, das sich leicht lösen ließe.
Gender Equality, Technologie und digitale Bildung
Die Vereinten Nationen haben den diesjährigen Frauentag unter das Thema “DigitALL: Innovation and technology for gender equality” gestellt. 37 Prozent der Frauen nutzen kein Internet, nur 22 Prozent der Stellen im Bereich Artificial Intelligence sind mit Frauen besetzt. Wie lassen sich Hürden abbauen, die Frauen davon abhalten, in der digitalen Welt aktiv zu sein?
Gewalt im Internet
70 Prozent - ja, 70 Prozent der Mädchen und Frauen in Deutschland haben bereits einmal Bedrohungen, Beleidigungen und Diskriminnierung in sozialen Medien erlebt. Kaum verwunderlich, dass sich Frauen in diesem Fall oft aus dem dort geführten Diskurs heraushalten - mit allen daraus folgenden Problemen für Gesellschaft und Demokratie.
Diskriminierung durch Künstliche Intelligenz (KI)
Einige Beispiele: KI-Bilderkennung auf Social Media führt dazu, dass Bilder von Frauen häufiger gelöscht werden und diese Frauen damit unsichtbar machen. Ein Algorithmus des Arbeitsmarktservice in Österreich prognostiziert, dass Frauen eine geringere Chance am Arbeitsmarkt haben, denn das wurde dem Algorithmus anhand vergangener Arbeitsmarktdaten so beigebracht. Eine KI kann eben nur so gut sein wie die Daten, mit der die KI “lernt” - wir brauchen also unbedingt Diversität in diesen Daten.
Fazit
Frauen sind in Bereichen von Daten und künstlicher Intelligenz nach wie vor nicht gleichgestellt, was Folgen für Gesundheit, den Arbeitsmarkt oder die Sicherheit hat. Gerade bei der künstlichen Intelligenz - welche mit Daten aus der Vergangenheit gefüttert wird - wird das zu einem Problem der Gleichstellung. Die betrachteten Beispiele beziehen sich hier vor allem auf “Frauen”, genauere Informationen sind in den Quellen meist nicht gegeben. Es ist nicht schwer, sich das Ausmaß dieser Ungleichbehandlungen auf weitere, unterdrückte Gruppen vorzustellen. Schwarze Frauen und Frauen of Color, behinderte Frauen, queere Frauen, nicht-binäre Menschen, trans* & inter* Menschen, oder Frauen, die auf Grund ihrer sozialen Herkunft benachteiligt werden, sind auf Grund von Überschneidungen ihrer Merkmale oft von mehreren Formen der Diskriminierung betroffen (siehe Intersektionalität). Systeme, die diese Dimensionen außer Acht lassen, lernen so patriarchale Strukturen kennen und führen diese Diskriminierungen automatisch fort. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, Frauen und andere vom Patriarchat unterdrückte Menschen in diesen Bereichen zu schulen und zu sensibilisieren, um zukünftig bessere Daten für bessere KI zu erhalten.